Mitarbeiterfeedback effektiv nutzen, Teil 3: Change-Prozesse mit Befragungen unterstützen

Jana Bruhn

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Willkommen zu unserer Blogserie über innovative Anwendungen von Mitarbeiterbefragungen. In den beiden anderen Artikeln haben wir untersucht, wie gezielte Befragungen Lern- und Entwicklungsprogramme verbessern und die Effektivität des Managements erhöhen können. Heute wenden wir uns einer Herausforderung zu, mit der fast jedes Unternehmen irgendwann konfrontiert wird: Umstrukturierung und Reorganisation.

Mitarbeiterfeedback effektiv nutzen, Teil 3: Change-Prozesse mit Befragungen unterstützen

Welche Rolle spielen Befragungen bei Change-Prozessen in Unternehmen? 

Wirtschaftliche Veränderungen, technologische Fortschritte, Digitalisierungsprojekte oder externe Krisen – Unternehmen müssen heute eine Menge Unsicherheit managen und sich schnell und effizient an neue Gegebenheiten anpassen. Nicht selten sind sie dabei gefordert, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Um das zu schaffen, ist es unerlässlich, die Mitarbeitenden bei wichtigen Veränderungen einzubeziehen. Ihre Erfahrungen geben Einblicke in mögliche Stolpersteine. Ihr Feedback ermöglicht fundierte strategische Entscheidungen, eine effektivere Ressourcenverteilung und einen reibungslosen Veränderungsprozess. 

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Viele Umstrukturierungen führen zunächst zu einem Rückgang der Produktivität, was für einen Übergang planbar ist. Leider bleibt eine überraschend hohe Zahl von Change-Projekten in Organisationen hinter den angestrebten Zielen zurück. Studien zeigen, dass etwa 80 % der Projekte ihre Ziele nicht erreichen.

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Das ‘Stabilagility’-Paradox 

Change-Prozesse sind erfolgreicher, wenn sie die unmittelbaren Erfahrungen der Mitarbeitenden bei anstehenden Veränderungen einbeziehen: Vermittelt die Führung eine klare Vorstellung davon, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll? Wie erleben sie die Leistung ihres Arbeitgebers im Change-Management? Die Beantwortung dieser Fragen gibt Aufschluss über die Agilität des Unternehmens aus der Sicht der Mitarbeitenden. 

Gleichzeitig müssen Unternehmen – paradoxerweise – Stabilität beweisen. Dies kann durch eine gute Mitarbeiterführung und effiziente Unterstützungssysteme erreicht werden. Das Ziel ist, dass Mitarbeitende verstehen, was der bevorstehende Wandel für sie auf individueller und Teamebene bedeutet. Führungskräfte sind bei diesen Punkten entscheidend für die richtige Vermittlung, sie müssen klare Erwartungen an ihre Teams formulieren, kontinuierliches Feedback fördern und Leistung belohnen.  

Worauf es dabei ankommt? Wir möchten zwei wesentliche Aspekte herausstellen:  

  1. Finden die Mitarbeitenden, dass sie über gute Werkzeuge verfügen, damit sie ihre Arbeit effizient erledigen können? Haben sie alles, was sie benötigen, um gute Arbeit zu leisten?  
  1. Wie ist es um das Engagement der Mitarbeitenden bestellt? Engagement wirkt sich direkt auf Produktivität aus. Es lohnt sich also, diese Kennzahl im Auge zu behalten und den Anzeichen von mangelndem Engagement frühzeitig entgegenzuwirken. 

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Umstrukturierung ist kontinuierliches und detailliertes Mitarbeiterfeedback. Es trägt dazu bei, Risiken zu mindern und sorgt dafür, dass Unternehmen schneller zu Spitzenwerten bei der Produktivität zurückkehren.  

Befragungen für maximale Wirkung konzipieren 

Aus unserer Erfahrung meistern die Unternehmen einen Transformationsprozess am effektivsten, die Befragungen vor, während und zum Abschluss ihres Change-Projektes durchführen. Aber was ist eine optimale Art der Befragung? Und wie ist eine gute Abfolge? Wir skizzieren eine bewährte Herangehensweise: 

1. Das ‘Strategische-Fitness-Modell’

Bei der Arbeit mit Kunden vor bedeutenden Veränderungen raten wir, das Strategische Fitness-Modell als Startpunkt zu nutzen. Mit dieser Bestandsaufnahme können Unternehmen beurteilen, ob sie fit genug sind, um langfristigen Erfolg zu haben und strategische Ziele zu erreichen. 

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Das ‘Strategische-Fitness-Modell’ basiert auf einer Mitarbeiterbefragung mit 22 gezielten Fragen. Es prüft das Engagement der Mitarbeitenden in einer Organisation und bewertet das gesamte Leistungsumfeld. Das Modell liefert eine Momentaufnahme der strategischen Fitness des Unternehmens. Das ist besonders für Organisationen aufschlussreich, die in einem dynamischen Umfeld tätig sind und die sich in hohem Tempo an Veränderungen anpassen müssen. 

Durch den Einsatz des ‘Strategische-Fitness-Modells’ erhalten Unternehmen wichtige Einblicke in die Effektivität ihrer Change-Management-Maßnahmen. Es verdeutlicht das Ausmaß des Wandels, sagt etwas über die Klarheit der Kommunikation aus und zeigt, ob Mitarbeitende sich in einem erwartbaren Leistungskorridor bewegen. Außerdem machen die Analysen des Modells potenzielle Engpässe sichtbar und geben eine klare Richtung für Maßnahmen. 

Das Modell ist ein hervorragender Ausgangspunkt, um die Position Ihres Unternehmens vor anstehenden Veränderungen einzuschätzen. Daran anschließend etablieren viele unserer Kunden eine sogenannte Befragungslandschaft mit nachgelagerten, fokussierten Pulsbefragungen, die die Ergebnisse aus der Befragung des ‘Strategische-Fitness-Modells’ vertiefen und erweitern.  

2. Pulsbefragungen

Sobald das Management die Prioritäten für ein Change-Projekt festgelegt hat, braucht es ein Instrument, um den Veränderungsprozess zu verwalten. Hier kommen Pulsbefragungen ins Spiel. Das sind kurze, zielgerichtete Befragungen zu bestimmten Themen oder Bereichen, die in den Ergebnissen des ‘Strategische-Fitness-Modells’ herausstechen. Das Ziel ist es, Unterschiede zum Beispiel zwischen einzelnen Gruppen zu verstehen und die geplanten Maßnahmen konkret anzupassen. Die Pulsbefragungen können sich auf das gesamte Unternehmen erstrecken und den Veränderungsprozess als kontinuierliche Feedbackschleife effektiv steuern.  

Zielgruppen- oder themenspezifische Pulsbefragungen

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Gezielter ‘Development Push’ 

Die Bereiche einer Organisation, die von einer Veränderung besonders betroffen sind, werden mit einem fokussierten ‘Development Push’ unterstützt – typischerweise sind das die untersten 20 % der befragten Teams oder Einheiten. Aus gezielten Befragungen erhalten Unternehmen detaillierte Einblicke und können zielgenau Verbesserungen in Angriff nehmen. Die Pulsbefragungen geben dann konkret Aufschluss über die spezifischen Herausforderungen der Gruppe, wie diese Teams mit dem Wandel zurechtkommen und welche Unterstützung sie benötigen, um beispielsweise wieder leistungsfähiger zu werden.  

Improvement Checks 

Um den Feedback-Zyklus abzuschließen, haben sich gezielte Befragungen nach Ende des Change-Projektes bewährt. Sie sollten sich auf definierte Verbesserungsbereiche konzentrieren. Als Beispiel: „Sind Sie in der Lage, Ihre Arbeit gut zu erledigen?“ Wenn die Antworten negativ sind oder eine geringe Zufriedenheit zeigen, wird eine offene Folgefrage gestellt: „Was brauchen Sie, um Ihre Arbeit in diesen Zeiten des Wandels gut zu erledigen?“. Mit dieser Fragestellung können Sie differenzierte Rückmeldungen von bestimmten Teams einholen, die nicht nur auf quantitativer Ebene verwertbare Erkenntnisse liefern, sondern durch offene Fragen qualitativ vertieft werden.  

Dieses gezielte und schrittweise Vorgehen bei Befragungen hilft Unternehmen, den Wandel besser zu bewältigen, Störungen zu minimieren und sicherzustellen, dass die Stimmen aller Beteiligten gehört werden. Das Ergebnis sind weniger Widerstände während eines Transformationsprozesses, ein höheres Engagement bei den Mitarbeitenden und damit letztlich ein stärkeres, anpassungsfähigeres Unternehmen. 

Der Wert eines gut geführten Change-Prozesses 

Kunden, die ihre Mitarbeitenden während einer Umstrukturierung durch gezielte Befragungen effektiv einbinden, berichten von mehreren Vorteilen: 

  • Geringere Ausfallzeiten und schnellere Rückkehr zur vollen Produktivität 
  • Schnellere Anpassung an neue Organisationsstrukturen 
  • Höhere Zufriedenheit der Mitarbeitenden und geringere Fluktuationsraten 

Nächste Schritte für Ihre Organisation

Diese Blogserie zeigt an Beispielen aus der Praxis, wie Unternehmen davon profitieren, wenn sie ihre Mitarbeitenden einbeziehen: Sie können ihre Lern- und Entwicklungsprogramme systematisch durch Feedback verbessern; die Wirkung von Management-Maßnahmen überprüfen, nachsteuern und ihre Effektivität steigern; oder die Produktivität und das Engagement der Mitarbeitenden während einer Transformation erhalten.  

Wie können Sie Befragungen in Ihrem eigenen Unternehmen nutzen? In welchem Bereich könnte es einen echten Unterschied machen, Ihren Mitarbeitenden zuzuhören? Dauerhafte und nachhaltige Veränderungen sind dann möglich, wenn Sie bereit sind, die Stimmen jedes Team-Mitglieds zu hören, und aus dem Gelernten punktgenaue Maßnahmen ableiten. 

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