In einer Zeit, in der deutsche Unternehmen mit Fluktuationsraten in Rekordhöhe konfrontiert sind, rückt das Thema Mitarbeiterbindung verstärkt in den Fokus. Welche Gründe es dafür gibt und was Unternehmen tun können, um die Bindung Ihrer Mitarbeitenden zu stärken und so den Unternehmenserfolg zu fördern, haben wir in unserem neuen Report zum Status quo der Mitarbeiterbindung in Deutschland ausführlich recherchiert – und hier die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Status quo der Mitarbeiterbindung in Deutschland
Fluktuation in Deutschland auf Rekordhoch
Die Fluktuationsrate in Deutschland hat aufgrund des demografischen Wandels, Generationenwechsel und wirtschaftlicher Herausforderungen neue Höchstwerte erreicht. Die Auswirkungen sind maßgeblich: Laut aktueller Studien sind ganze 45 % der deutschen Beschäftigten bereit, ihren Job zu wechseln. Dabei fällt besonders die jüngere Generation im Alter von 18 bis 25 Jahren ins Gewicht, während ältere Generationen tendenziell eher auf einen Arbeitsplatzwechsel verzichten.
Getrieben wird die Fluktuationsrate vor allem durch einen Generationenwechsel; während die sogenannten Baby-Boomer allmählich in den Ruhestand gehen, rücken die Generation Z nach, die sich dank des akuten Fachkräftemangels in vielen Branchen in einer komfortablen Verhandlungsposition befindet und sich den Job mit den besten Konditionen quasi aussuchen kann.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, den Anforderungen der neuen Generation, insbesondere in Bezug auf Vergütung, Arbeitsbedingungen und die Führungskultur, gerecht zu werden, denn die aktuelle Studienlage zeigt, dass insbesondere eine wenig inspirierende Führungskultur, fehlende Perspektiven und unzureichende Vergütung zu den Hauptgründen für Kündigungen zählen. Doch auch emotionale und zwischenmenschliche Faktoren wie das Betriebsklima und eine starke Arbeitsatmosphäre sind entscheidend für die Bindung der Mitarbeitenden.
Die 5 Hauptgründe, weshalb Beschäftigte in Deutschland kündigen
Viele Unternehmen erleben eine hohe Fluktuation und einen akuten Mangel an Fachkräften, sind jedoch oft ratlos, wenn es um die Ursachen dafür geht. Effectory hat aus diesem Grund die Daten aus sämtlichen Mitarbeiterbefragungen aus dem Jahr 2023 zu den Themen Exit, Kündigung und Arbeitgeberwechsel analysiert und einige interessante Korrelationen zu aktuellen Studien gefunden. Aus dieser Recherche heraus haben sich 5 Hauptgründe ergeben, weshalb Beschäftigte in Deutschland kündigen:
- Mangel an Führungskompetenzen
- Unzureichende Vergütung
- Zu hohe Arbeitsbelastung
- Keine bzw. Zu wenige Perspektiven zur Weiterentwicklung
Darüber hinaus spielen auch Faktoren wie Arbeitsatmosphäre, Kommunikation und Aspekte wie Vertrauen und Zugehörigkeit eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entscheidung eines Arbeitnehmenden, ob er oder sie langfristig bei einem Unternehmen bleibt oder dieses verlässt.
Der Status Quo der Mitarbeiterbindung in Deutschland
Entdecken Sie aktuelle Zahlen und spannende Fakten aus deutschen Studien und Datenerhebungen von Effectory rund um das Thema Mitarbeiterbindung.
HerunterladenDie wirtschaftlichen Folgen unzureichender Mitarbeiterbindung
Die emotionale Bindung der Mitarbeitenden zu ihrem Arbeitgeber hat weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf die individuelle Arbeitszufriedenheit, sondern auch auf die gesamte Produktivität und letztlich die Kosten für das Unternehmen. Mitarbeitende mit geringer emotionaler Bindung zeigen eine höhere Neigung, das Unternehmen zu verlassen, was zu erhöhten Recruiting- und Onboarding-Kosten führt. Zudem sind diese Mitarbeitenden oft weniger produktiv und verursachen durch höhere Fehlzeiten zusätzliche Kosten. In Zahlen bedeutet das konkret:
“Mangelnde emotionale Bindung kostete deutsche Unternehmen im Jahr 2023 zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro.”
- 53 % der Arbeitnehmenden mit geringer emotionaler Bindung möchte noch maximal ein Jahr bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben.
- 67 % der Beschäftigten machen nur noch Dienst nach Vorschrift.
- 81 % mehr Fehlzeiten haben Mitarbeitende ohne emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber.
Strategien zur Stärkung der Mitarbeiterbindung
Um die Mitarbeiterbindung effektiv zu stärken, gilt es für Unternehmen zunächst, sich Gedanken über ein klares und attraktives Arbeitgeberversprechen zu machen, das die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden adressiert. Die drei wichtigsten Säulen eines solchen Arbeitgeberversprechens sind:
- Verbundenheit und Gemeinschaft
- Sinn und Zweck
- Vergütung und soziale Leistungen
Ein weiterer zentraler Aspekt zur Stärkung der Mitarbeiterbindung ist die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden durch regelmäßiges Feedback. Mitarbeiterbefragungen sind ein effektives Instrument, um die Bedürfnisse und Meinungen der Beschäftigten zu erfassen und darauf basierend gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Thematische Befragungen und Pulsbefragungen bieten dabei die Möglichkeit, aktuelle Stimmungen und Trends schnell zu erfassen und darauf zu reagieren.
Von Einblick zu Impact
Die Erhebung von Mitarbeiterfeedback ist jedoch nur der erste Schritt. Entscheidend ist, auf Basis der gewonnenen Einblicke sinnvolle Folgemaßnahmen einzuleiten und umzusetzen, die die Mitarbeiterbindung nachhaltig stärken. Dies kann die Einführung neuer Programme zur Anerkennung von Leistungen, die Verbesserung der Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden oder die Anpassung der Arbeitsbedingungen umfassen.
Fazit
Mitarbeiterbindung ist ein zentraler Faktor für den nachhaltigen und langfristigen Erfolg von Unternehmen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Angesichts der aktuellen Herausforderungen ist es entscheidend, dass Unternehmen gezielte Strategien entwickeln und umsetzen, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen und diese so langfristig binden.
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